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Baumpflanz-Challenge: Hilfsorganisationen im Zollernalbkreis sind mit am Start

Deutschlandweit läuft derzeit eine besondere Aktion, die sich in Windeseile verbreitet: die sogenannte Baumpflanz-Challenge der Hilfsorganisationen. Auch der Zollernalbkreis ist dabei.

26.09.2025
© Jannik Nölke
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Baumpflanz-Challenge: Hilfsorganisationen im Zollernalbkreis sind mit am Start

Deutschlandweit läuft derzeit eine besondere Aktion, die sich in Windeseile verbreitet: die sogenannte Baumpflanz-Challenge der Hilfsorganisationen. Auch der Zollernalbkreis ist dabei.

Zollernalbkreis – Die Idee ist simpel und wirkungsvoll: Eine Feuerwehr, ein DRK-Ortsverein oder eine andere Organisation pflanzt einen Baum, dokumentiert dies mit Foto oder Video und nominiert weitere Gruppen. Diese haben eine Woche Zeit, ebenfalls aktiv zu werden – oder sie schulden den Nominierenden eine kleine „Strafe“, etwa ein Grillfest auf Kosten der "Verlierer".

Die Aktion startete in Feuerwehrkreisen, hat sich aber längst auf weitere Hilfs- und Jugendorganisationen ausgeweitet. Ziel ist ein Zeichen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Nominierungsketten sorgen für Dynamik: Von Feuerwehrhäusern bis zu öffentlichen Plätzen wachsen Apfel-, Kirsch- oder Lindenbäume. So entstehen ökologische Werte, Teamgeist und Nähe zur Bevölkerung. Auch im Zollernalbkreis ist die Challenge angekommen. Zahlreiche Feuerwehren und DRK-Ortsvereine griffen bereits zu Schaufel und Spaten. Ihren Ursprung nahm die regionale Welle, als die Feuerwehr Grosselfingen (Ries) ihre Namensvetter im Zollernalbkreis nominierte. Von dort zog die Aktion ins DRK – bis hin zum Ortsverein Tailfingen, der unseren Reporter einlud.

Um Punkt genau 8.25 Uhr ging bei den sechs Rettern, die an jenem Freitagmorgen Zeit hatten, der Alarm ein – ganz modern via Handy-Alarmierung: „Kollabierter Baum auf dem Schulgelände der Sebastian-Ott-Schule“. Sie rannten in die Fahrzeughalle, fuhren in windeseile los und trafen auf dem Schulhof ein, wo besorgte Kinder neben einem liegenden Apelbaum standen. Sofort wurden die Vitalparameter - Blutdruck, Puls, Blutzucker - gemessen. Die Retter kamen zu dem Entschluss: Es fehlt Flüssigkeit und Erde. Der Baum wurde mit einer Infusion versorgt, auf einer Trage platziert und mit dem EA-RTW zu einem vorberiteten Loch gefahren. Dort wurde er mit vereinten Kräften eingepflanzt. All das natürlich dokumentiert mit Videoschnipseln auf den Handys, die später zu einem Video zusammengeschnitten wurden.

Rektor Christoph Roser war begeistert, Bereitschaftsleiter René Bohnenberger sprach von einer „Sache der Ehre“ – wenn er auch von stürmischer Planung berichtet: „Ich habe, als wir nominiert wurden, einfach kurzerhand alle alarmiert“, erklärt er. So seien dann Ideen zustandegekommen. Auch die Idee, den Baum an eben jener Schule zu pflanzen. An dem „Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum“ wurde der Baum gemeinsam mit den Kindern inszeniert gerettet. Damit sollte neben dem Klimaschutz auch auf Inklusion hingewiesen werden. „Wir hätten natürlich auch einfach ein Loch graben und den Baum hineinsetzen können“, erklärt Yvonne Schmidt, eine der Verantwortlichen des DRK, „wir hatten aber das Bestreben, den Ablauf eines Einsatzes transparenter zu machen und die Schüler zu integrieren.“ Diese planen aktuell, eine Gartenarbeits-AG zu gründen. Vielleicht ja nun mit einem Apfelbaum als Startschuss.

Viele andere Teilnehmer der Challenge fokusierten sich ebenfalls auf die Jugendarbeit ihrer Vereine oder auf besondere Ausrüstung und Einsatzlagen, die sie vorhalten. Vielerorts wurden auch explizit die Jugendfeuerwehren nominiert - teils von ihren eigenen aktiven Kameraden im selben Ort.

Doch nicht alle ziehen mit: Die Feuerwehr Albstadt – bislang wurde nur die Abteilung Ebingen nominiert – reagiserte bislang nicht auf die Nominierungen. „Uns wurde verboten, an der Challenge teilzunehmen“, so ein Feuerwehrmann. Stadtbrandmeister Thomas Daus bestätigt: „Je nach Ausführung des Videos kann das eine schöne Öffentlichkeitsarbeit werden, oder auch nicht.“ Deshalb habe man bereits bei Challenges in der Vergangenheit gemeinsam entschieden, sich „an dieser Art der Öffentlichkeitsarbeit nicht beteiligen“ zu wollen.

Damit ist Albstadt die Ausnahme. Andere Feuerwehren und DRK-Ortsvereine meisterten die Herausforderung mit Bravour – und inzwischen werden auch Sport-, Musik- und Brauchtumsvereine nominiert. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis nahezu jeder Verein im Kreis gefordert ist, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Und ein Blick ins Internet lohnt sich. Die teilnehmenden Organisationen haben jeweils den Herausforderer und auch die nominierten verlinkt. So können Social-Media-Nutzer durch wenige Klicks eine Baumpflanz-Reise durch den ganzen Zollernalbkreis erleben.

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